Über den Künstler
Helmut Sailer (1956) geht den Dingen gerne auf den Grund. Akribisch erarbeitet sich der gelernte Schriftsetzer selbst kleinste Details – seine Lehrer sind die großen Meister der Kunstgeschichte, deren Werke er als Grundlage seines ständigen Lernens bezeichnet. Eine unglaubliche Neugierde ist der Ansporn des Autodidakten, der sich auf keine Richtung, keine Technik festlegen will. Und es sind vor allem die nicht offensichtlichen Dinge, die es Helmut Sailer angetan haben, die Zwischenräume, all das, was keinen Namen trägt – was man erst sieht, wenn man das Sehen ganz neu lernt. Dieses Sehen lernen ist die wesentlichste Philosophie seines Schaffens, die er auch in seinen Kursen für Erwachsene und Kinder in den Mittelpunkt stellt.
Ich werde überwältigt und muss malen, es ist wie eine Übelkeit die quält und kratzt und dieses Gefühl muss raus. Mein Kopf sondiert eine Situation, eine Begebenheit, mit Blicken die ein Fotoapparat gar nicht erfassen könnte. Es gibt Formen und Farben die man nicht benennen kann, die keine Bezeichnung haben. Genau das ist für mich interessant, auch wenn es keinen Sinn ergibt, oder keine bewertbare Bedeutung zugrunde liegt. Im Sinne ist Malen Sehen lernen für mich.